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de.comp.os.unix.linux.infos - FAQ (section3)


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Archive-name: /de/comp/linux/dcoul-faq/section3
Posting-frequency: monthly
Last-modified: 2001-02-04 21:21:46
Version: CVS revision 1.44
URL: http://www.dcoul.de/faq/

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3. Fragen zur Hardware

3.1 Wird der Adaptec AHA 2940 U2W (AIC 7890) von Linux unterstützt?

Der AIC 7890 wird in Kernel 2.2.13 unterstützt, ggf. auch schon in
älteren Kerneln (ab AIC7XXX_C_VERSION 5.1.0).

3.2 Funktioniert Linux auf meinem Laptop?

Informationen zur Lauffähigkeit von Linux auf Laptops und zu den
besonderen Problemen von Laptops finden sich auf der Linux-Laptop-Page
unter http://www.cs.utexas.edu/users/kharker/linux-laptop/.

3.3 Funktionieren GDI-Drucker (auch als WinPrinter bezeichnet) unter
Linux?

Im Regelfall nein, und sie werden es auch aller Voraussicht nach in
näherer Zukunft nicht.
GDI-Drucker haben keine Eigenintelligenz und keinen oder kaum eigenen
Speicher, sie verstehen daher auch keine Standard-Druckerkommandos.
Sie funktionieren nur unter Windows mit dem mitgelieferten Treiber,
unter DOS z.B. sind sie bereits nicht mehr nutzbar. Die
Datenübertragung an einen solchen Drucker ist in der Regel sehr
zeitkritisch und funktioniert in einer echten Multitasking-Umgebung
meistens nicht sauber.
Weiterhin sind die verwendeten Protokolle proprietär, in den meisten
Fällen nicht bekannt und man müsste für jeden Drucker- bzw.
Protokolltyp einen eigenen Treiber schreiben. Der einzige mir bekannte
GDI-Drucker, der unter Linux funktioniert, ist der HP 820Cxi, welcher
in den aktuellen Ghostscript-Versionen rudimentär unterstützt wird.
Informationen hierzu finden sich unter
http://www.rpi.edu/~normat/technical/ppa/.

3.4 Warum funktioniert mein internes Modem nicht unter Linux?

Wenn es sich um ein sogenanntes WinModem handelt, gilt das gleiche,
wie im Abschnitt GDI-Drucker beschrieben. Ein WinModem ist kein Modem
im herkömmlichen Sinn (ein Gerät mit einer seriellen Schnittstelle,
das selbständig Daten in Töne und wieder zurück verwandelt und dabei
gleichzeitig ggf. Fehler korrigiert). Bei einem WinModem muss der
Prozessor des Computers all diese Aufgaben übernehmen. Die verwendete
Hardware ist proprietär, die Ansteuerung ist extrem zeitkritisch und
in einer Multitasking-Umgebung wie unter Linux derzeit nicht
vernünftig zu realisieren. WinModems funktionieren nur unter Windows,
unter DOS z.B. schon nicht mehr. Das gleiche Problem ergibt sich mit
PCI-Modemkarten, die ebenfalls nur mit einem speziellen Treiber
funktionieren.
Handelt es sich nicht um ein WinModem, aber um einen plug'n play-Typ,
kann es sein, dass die Einstellungen für IRQ und Basisadresse nicht
stimmen. Sind diese bekannt, können sie dem System mit dem Kommando
setserial übermittelt werden. Ggf. muss man mit Hilfe der isapnptools
das Modem umkonfigurieren.

3.5 Funktioniert das Parallelport-ZIP unter Linux?

Ja. Wenn ein neuer Kernel mit make config konfiguriert wird, ist der
Parallelport-Treiber unter den anderen SCSI-Treibern zu finden, da es
sich bei dem Parallelport-ZIP eigentlich um ein SCSI-ZIP mit einem
Parallelport->SCSI-Wandler handelt.
Eine Alternative zu dem (vergleichsweise langsamen) Standard-Treiber
gibt es unter http://www.torque.net/zip.html und unter
http://people.redhat.com/twaugh/parport/.
Ab Kernel 2.2 wird auch das ZIP-Plus unterstützt. Neuere Zip-Laufwerke
haben anscheinend eine gegenüber dem ursprünglichen Parallelport-ZIP
geänderte Schnittstelle. In diesen Fällen soll u.U. die Verwendung des
ZIP-Plus-Treibers helfen.

3.6 Funktionieren Parallelport-Streamer unter Linux?

Nicht mit dem in den 2.0.X-Kerneln integrierten FTape-Treiber. Unter
http://www-math.math.rwth-aachen.de/~LBFM/claus/ftape/ ist jedoch ein
aktuelleres FTape-Paket zu finden, welches einige
Parallelport-Streamer unterstützt (u.a. einige
Iomega-Ditto-Parallelport-Laufwerke). Genauere Informationen zu den
unterstützten Typen sind dem Paket zu entnehmen.

3.7 Kann ich mit meiner ISDN-Karte unter Linux Faxe empfangen?

Der Empfang analoger Faxe mit isdn4linux ist bei passiven ISDN-Karten
bisher nicht möglich. Mit manchen aktiven Karten oder Karten mit
integriertem Analogteil ist analoges Faxen teilweise möglich.
Da das Programmieren der sehr zeitkritischen Routinen für die passiven
Karten bisher noch niemand übernommen hat (und es auch relativ
kompliziert ist), wird dies wahrscheinlich auch in der näheren Zukunft
nicht möglich sein.
Digitale G4-Faxe werden bisher ebenfalls nicht unterstützt.

3.8 Funktioniert die Hauppage Win/TV PCI unter Linux?

Ja, Treiber dafür (und für andere auf dem Bt848- oder Bt878-Chip
basierende Fernseh/Video-Karten) gibt es im WWW unter
http://www.metzlerbros.de/bttv.html.
Seit Kernelversion 2.2 sind die Treiber Bestandteil des
Standardkernels. Siehe auch http://www.multimedia4linux.de/.

3.9 Warum funktionieren unter Linux zwar MO-Medien mit einer Kapazität
von 230MB, nicht aber solche mit 640MB?

Linux unterstützt mit Kernel 2.0.x auf MOs nur eine Blockgröße von 512
Bytes, wie sie bei den 230MB-Medien verwendet wird, die 640MB-Medien
benutzen jedoch eine Blockgröße von 2048 Bytes. In den 2.2-Kernels
befindet sich auch Unterstützung für Blöcke mit 2048 Bytes. Als
Alternative dazu befinden sich unter
http://wwwcip.informatik.uni-erlangen.de/~orschaer/mo/ Patches für
Kernel 2.0.X. Diese führen allerdings zu Problemen beim Betrieb von
IDE-Platten. Unter http://www.uni-ulm.de/~s_mbuck1/linux/patches.html
befindet sich eine abgeänderte Version, die dieses Problem nicht mehr
hat.
Ab Kernelversion 2.2 sind keine Patches mehr notwendig.
Es wird dazu geraten, beim Erzeugen des Ext2-Filesystems auf einem
640MB-MO mittels mke2fs explizit eine Blockgröße von 2048 Bytes
anzugeben, da es ansonsten zu Problemen kommen kann.
Außerdem sind alte a.out-Binaries im QMAGIC-Format nur von Medien zu
starten, deren Blockgröße identisch mit der des Gerätes ist, auf dem
sie erzeugt wurden, da die Headerinformationen im QMAGIC-Format
abhängig von der Blockgröße sind. Mit a.out-ZMAGIC und den aktuellen
ELF-Binaries tritt das Problem nicht auf.

3.10 Wenn ich ein externes SCSI-Gerät (z.B. einen Scanner) erst nach
dem Booten einschalte, ist es nicht ansprechbar. Wie kann ich es
trotzdem benutzen?

Der SCSI-Bus wird normalerweise nur bei der Initialisierung des
Hostadapters nach Geräten abgesucht. Initialisiert wird der
Hostadapter entweder beim Booten, wenn der Treiber fest eincompiliert
ist, oder, falls er als Modul vorliegt, beim Laden des Moduls. Wenn
ein SCSI-Gerät zu diesem Zeitpunkt nicht eingeschaltet ist, kann es
nicht gefunden werden. Neben der unbefriedigenden Lösung, beim
Systemstart alle Geräte einzuschalten, besteht die Möglichkeit, dem
Kernel auch im laufenden Betrieb mitzuteilen, dass nach einem
SCSI-Gerät gesucht werden soll. Dazu wird das Kommando
scsi add-single-device <Host> <Channel> <ID> <LUN>"
in die Pseudo-Datei /proc/scsi/scsi geschrieben. Dabei bedeuten
Host : die Nummer des Hostadapters (bei nur einem Hostadapter wird
hier 0 angegeben),
Channel : die Nummer des SCSI-Kanals auf dem ausgewählten Hostadapter
(bei einem einkanaligen Adapter, was wohl der häufigste Fall sein
wird, wird eine 0 angegeben),
ID : die SCSI-ID des neu hinzugekommenen Gerätes,
LUN : soweit mit LUNs (Logical Unit Numbers) gearbeitet wird, die LUN
des hinzugekommenen Gerätes.
Um also z.B. einen Scanner mit der SCSI-ID 6 an einem einzelnen
einkanaligen Hostadapter nachträglich anzumelden, genügt in der Shell
das Kommando
echo "scsi add-single-device 0 0 6 0 " >/proc/scsi/scsi
Dabei sollte das später eingeschaltete Gerät die höchste SCSI-ID im
Strang haben, da es ansonsten zu Problemen mit der Vergabe der
Device-Namen kommen kann. SCSI-Devicenamen (/dev/sdx für Festplatten,
/dev/stx für Streamer, /dev/scdx für CDROMs und /dev/sgx für generic
SCSI-Devices wie z.B. Scanner oder CD-Brenner) werden in der
Reihenfolge der SCSI-IDs vergeben. Damit wäre z.B. sda die Platte mit
der kleinsten SCSI-ID, sdb die Festplatte mit der nächstgrößeren
SCSI-ID etc. Es gibt aber keine feste Kopplung der Buchstaben an die
SCSI-ID, sondern es kommt nur auf die Reihenfolge an, d.h. die erste
Festplatte muss nicht unbedingt ID 0 und die zweite Festplatte ID 1
haben, sondern sie könnten z.B. auch die IDs 3 und 6 haben.
Wird jetzt nachträglich ein Gerät eingebunden, das eine kleinere ID
hat, als ein bereits angemeldetes, würden sich die Devicenamen aller
Geräte mit einer höheren ID verschieben, was ein ziemliches Chaos zur
Folge hätte.
WICHTIG: Auch wenn es möglich ist, nachträglich eingeschaltete Geräte
zu erkennen, dürfen während des Betriebes keine Geräte physikalisch an
den Bus angeschlossen oder von ihm abgetrennt werden (sogenanntes
Hot-Plugging), da das zu schweren Hardwareschäden führen kann. Dies
ist nur mit speziell dafür ausgelegten Hostadaptern und SCSI-Geräten
möglich.

3.11 Seit ich meinen Speicher aufgerüstet habe, ist Linux viel
langsamer geworden. Unter DOS tritt der Effekt aber nicht auf. Woran
liegt das?

Dieser Effekt tritt auf, wenn mehr Speicher im Rechner vorhanden ist,
als die Cache-Logik des Mainboards verwalten kann. Das führt dazu,
dass Speicher, der oberhalb einer gewissen Grenze (häufig 64MB, bei
vielen 486er-Boards aber auch schon 32MB) liegt, nicht mehr gecachet
wird, so dass Zugriffe in diesem Bereich sehr langsam sind.
Dies ist eine Hardwarebeschränkung, die nichts mit Linux zu tun hat,
aber unter Linux sichtbar wird, da Linux den Speicher vollständig
nutzt und viele Daten im oberen Adressraum ablegt. Unter DOS werden
standardmäßig nur die unteren 640kB verwendet, die natürlich innerhalb
des cachebaren Bereichs liegen, und bei der Verwendung von EMS/XMS
wird der Speicher von unten nach oben belegt, so dass der Effekt erst
sichtbar wird, wenn ein DOS-Programm wirklich mehr als die o.g.
Obergrenze verwendet. Ein DOS-Programm, das mehr als 64MB Speicher
anspricht, ist mir bisher allerdings noch nicht untergekommen.
Bei manchen Boards kann man im BIOS einen Wert für die cacheable area
setzen. Dieser sollte natürlich möglichst hoch eingestellt werden. Die
maximale Größe der cacheable area ist von mehreren Faktoren abhängig:
von der Größe des Cache, von der Breite des Tag-RAMs und vom Chipsatz.
Von den Intel-Chipsätzen für Pentiums (FX, HX, VX, TX) haben AFAIK
alle bis auf den HX eine im Chipsatz liegende Beschränkung auf 64MB
cacheable area, auch wenn der Chipsatz insgesamt mehr Speicher
verwalten kann, der jedoch dann nicht gecachet wird.
Bei einem HX-Board muss außerdem für eine cacheable area über 64MB ein
11 Bit breites Tag-RAM verwendet werden. Manche HX-Boards werden
standardmäßig mit einem 8Bit breiten Tag-RAM ausgeliefert und müssen
mit einem 11 Bit breiten Tag nachgerüstet werden, um mehr als 64MB
cachen zu können.
Der ALI Aladin 4/4+ und seine Clones sowie der VIA Apollo VPX/VP-2
können wie der HX-Chipsatz bis zu 512MB cachen, SiS 5581/82 und
5597/98 schaffen immerhin bis zu 128MB RAM (alle Angaben ohne Gewähr).
Die Fähigkeit des Chipsatzes alleine reicht allerdings nicht, das
Board muss ebenfalls für eine entsprechend große cacheable area
ausgelegt sein. Je nach Board/Chipsatz kann eine Erweiterung des Tags
und/oder der Cachegröße notwendig sein. PII und Celeron(A) haben den
2nd-Level-Cache bereits im Prozessor integriert und können daher
unabhängig vom Chipsatz mindestens 512MB cachen.

3.12 Welche CD-Brenner funktionieren unter Linux?

Das übliche Brennprogramm unter Linux ist X-CD-Roast, welches auf
cdrecord zurückgreift. Die jeweils aktuelle Liste der von X-CD-Roast
bzw. cdrecord unterstützten Brenner findet sich auf der X-CD-Roast-
Homepage unter http://www.xcdroast.org/.
X-CD-Roast ist ein Tcl/Tk-Programm und unbedingt darauf angewiesen,
dass exakt die richtigen Versionen von Tcl, Tk und Tix installiert
sind, da es ansonsten abstürzt.
Informationen über in der Praxis getestete Kombinationen von Soft- und
Hardware finden sich unter
http://www.guug.de:8080/cgi-bin/winni/lsc.pl.

3.13 Welchen Treiber muss ich bei der Kernelkonfiguration für eine
NE2000-kompatible PCI-Ethernetkarte wählen?

Ab Kernel 2.0.35 gibt es dazu einen eigenen Punkt unter PCI Ethernet
adapters. Bei älteren Kerneln benötigt man den ISA-NE2000-Treiber
(unter Other ISA cards). Dieser enthält dort auch Unterstützung für
PCI-NE2000-Clones. Auf dem Chip Realtek 8029 basierende Karten
funktionieren problemlos, bei Karten mit Winbond 89C940 bzw.
verwandten Chiptypen ist ggf. Kernel 2.0.33 oder neuer nötig.

3.14 Ich möchte einen Rechner ohne Tastatur und Monitor unter Linux
(z.B. als Kommunikationsserver) betreiben. Wie geht das?

Soweit es Linux betrifft, problemlos. Ob es in der Praxis
funktioniert, ist abhängig vom BIOS. Viele BIOS-Versionen prüfen, ob
eine Tastatur angeschlossen ist und booten nicht, falls das nicht der
Fall ist. Meistens gibt es jedoch eine BIOS-Option, mit der man diese
Überprüfung deaktivieren kann. Ein weiteres Problem kann die
Grafikkarte bzw. deren BIOS sein. Einige Karten prüfen bei der
Initialisierung des VGA-Bios, ob ein Monitor angeschlossen ist und
liefern einen POST-Error (Piepser), falls nicht. In einem solchen Fall
hilft in der Regel leider nur der Austausch der Karte oder der
Anschluss eines entsprechend verdrahteten Blindsteckers, welcher der
Karte einen angeschlossenen Monitor vorgaukelt.

3.15 Ich habe ein ATAPI-CDROM an den CDROM-Anschluss meiner Soundkarte
angeschlossen, Linux erkennt es jedoch nicht.

Das kann mehrere Ursachen haben. Wenn die Soundkarte ein Plug 'n
Play-Typ ist und das IDE-Interface nicht durch das BIOS beim Booten
aktiviert wird, ist es für den Kernel (zumindest für 2.0.x) nicht
sichtbar, so dass es nicht initialisiert werden kann. Sofern der
IDE-Support nicht als Modul compiliert ist (das wäre nur möglich, wenn
NICHT von einer IDE-Platte gestartet wird, also z.B. von einer
SCSI-Platte oder über eine inital ramdisk), helfen die isapnptools
ohne Tricks auch nicht weiter, da der Kernel bei fest eincompiliertem
IDE-Support normalerweise nicht mehr nachträglich nach IDE-Interfaces
suchen kann.
In der zum isapnptools-Paket gehörenden Datei README.ide ist jedoch
ein Weg beschrieben, mit dem man unter Ausnutzung einer eigentlich für
PCMCIA-Karten vorgesehenen Kernelfunktion auch nachträglich noch
IDE-Interfaces aktivieren kann.
Wenn das Interface zwar aktiviert, jedoch als tertiäres Interface
konfiguriert ist, wird es ebenfalls nicht gefunden, da der Kernel nur
nach den primären und sekundären IDE-Kanälen sucht. Das Vorhandensein
eines dritten Interfaces muss daher dem Kernel durch die Boot-Option
ide2=<Basisadresse> mitgeteilt werden. In der Regel ist die
Basisadresse für das tertiäre Interface 0x1e8. Wie Boot-Optionen
übergeben werden, ist ausführlich im BootPrompt-HOWTO beschrieben.

3.16 Wie kann ich meine Festplatten nach einer gewissen Zeit der
Inaktivität automatisch abschalten lassen (sog. Spindown)?

Bei IDE-Platten geht das mit hdparm -S, für SCSI-Platten ist ein
Kernelpatch (SCSI-Idle) notwendig. In der Praxis ist ein solcher
Spindown aber nur selten sinnvoll. Unter Linux, wie unter jedem Unix,
erfolgt normalerweise spätestens alle paar Minuten irgendein
Plattenzugriff, es sei denn, es handelt sich z.B. um eine reine
Datenplatte, die nicht gemountet ist. Dadurch wird eine Platte, falls
der Timeout so kurz ist, dass sie zwischen den Zugriffen den Motor
abschalten kann, dauernd herunter- und und wieder heraufgefahren, was
die Lebensdauer der Platte rapide verkürzen kann, insbesondere, wenn
es sich um eine Desktopplatte handelt, die im Gegensatz zu einer
Notebookplatte nicht für solche Stromsparmaßnahmen ausgelegt ist.

3.17 Kann man mehrere Monitore gleichzeitig unter Linux betreiben?

Ab XFree86 4.0 wird es Unterstützung für Mehrmonitorbetrieb geben. In
der Console ist dies nur mittels des noch experimentellen Framebuffer
Devices möglich.

3.18 Ich möchte den bei meinem Scanner mitgelieferten SCSI-Hostadapter
AVA 1505 oder 1502 unter Linux benutzen, finde jedoch keinen Treiber.

Sowohl der AVA 1505 wie auch der 1502 funktionieren mit dem Treiber
für die Adaptec 152x-Reihe. Wichtig ist, dass die Typen 1505 und 1502
kein BIOS haben und deshalb vom Treiber nicht automatisch erkannt
werden können. Es ist daher nötig, dem Kernel IRQ und IO-Basisadresse
als Bootparameter zu übergeben, z.B. durch einen Eintrag in
/etc/lilo.conf in der Form append="aha152x=0x340,11" (für Basisadresse
0x340 und IRQ 11). Nähere Erläuterungen zu Bootparametern finden sich
im BootPrompt-HOWTO.

3.19 Welche Scanner funktionieren unter Linux?

Unter http://www.mostang.com/sane/sane-backends.html stehen die von
SANE (Scanner Access Now Easy) unterstützten Scanner-Typen. SANE
bietet ein einheitliches API für verschiedene Scanner-Treiber und
verfolgt insoweit einen ähnlichen Ansatz wie TWAIN unter Windows.

3.20 Wie kann man das Rad der Scroll-Mäuse unter Linux nutzen?

Eine einheitliche Unterstützung existiert bisher leider nicht, da
diese Funktionalität noch recht neu ist. In der Regel sind die
Funktionen des Rades über die Maustasten 4 bzw. 5 implementiert, so
dass sie sich prinzipiell in allen Programmen nutzen lassen, die diese
Tasten abfragen können. Unter der URL
http://www.inria.fr/koala/colas/mouse-wheel-scroll/ sind einige
Möglichkeiten beschrieben.
Mit http://jcatki.dhs.org/imwheel/ kann man wiederum Klicks der
Maustasten je nach Programm auf verschiedene Tastendrücke abbilden.
Dies ist aber meist nicht nötig, da sich die meisten Programme über
Xressourcen so konfigurieren lassen, dass sie direkt auf die
entsprechenden "virtuellen Mausklicks" reagieren.

3.21 Warum funktioniert meine ISDN-Karte nach dem Update auf Kernel
2.0.36 nicht mehr so wie vorher?

Im Kernel 2.0.36 sind gegenüber älteren Versionen einige Änderungen am
ISDN-Subsystem vorgenommen worden, die eine neue Version der
isdn-utils notwendig machen. Diese sind entweder als Binärpaket auf
den ftp-Servern der Distributionshersteller zu finden oder als Source
auf ftp.franken.de <ftp://ftp.franken.de>. Eine der wichtigen
Änderungen ist, dass dial-on-demand ab Kernel 2.0.36 nicht mehr die
Standardeinstellung ist, sondern erst über die isdn-utils aktiviert
werden muss.

3.22 Warum ist nach dem Update auf Kernel 2.2 mein Drucker nicht mehr
ansprechbar?

Mit Kernel 2.2 haben sich einige Änderungen bei der Druckeransteuerung
ergeben. Die Nummer des Devices (/dev/lp[012]) ist jetzt nicht mehr
von der Hardwareadresse des IO-Ports abhängig. Der erste gefundene
Druckerport ist nun /dev/lp0, wogegen bei Kernel 2.0.x der normale
Druckerport auf Adresse 0x378 /dev/lp1 war.
Da neben den PC-typischen Druckerschnittstellen nun auch Parallel-
schnittstellen anderer Hardwarearchitekturen unterstützt werden
sollen, wurde der Treiber für die Druckerschnittstelle in einen High-
und einen Low-Level-Teil aufgespalten. Wenn der Treiber als Modul
genutzt werden soll, ist bei Linux auf PCs der Eintrag alias
parport_lowlevel parport_pc in /etc/conf.modules nötig.

3.23 Unterstützt Linux USB-Geräte?

Erst ab Kernel 2.2.9 standardmäßig, allerdings hat auch dort die
USB-Unterstützung den Status experimentell. Informationen zu USB unter
Linux sind unter
http://www.linux-usb.org/
erhältlich.
Ab Kernel 2.2.18 ist der USB-Backport von 2.4 offiziell auch in den
2.2er Kerneln enthalten. Damit muss man keinen Patch mehr einspielen
oder auf den 2.4er-Zweig upgraden, wenn man USB unter Linux nutzen
will.

3.24 Wie kann ich Disketten vom Amiga oder vom Mac auf einem PC unter
Linux lesen?

Amigadisketten im normalen AmigaDOS-Format mit 880kB (DD) oder 1,72MB
(HD) lassen sich auf einem PC prinzipiell nicht lesen, da der
PC-Diskettenlaufwerkscontroller dazu hardwaremäßig nicht in der Lage
ist.
Beim Mac muss auch zwischen dem alten 800kB-Format und dem
1,44-MB-Format unterschieden werden. Bei den 800kB-Disketten gilt das
gleiche wie beim Amiga, die 1,44-MB-Disketten sind physikalisch in
einem PC lesbar. Für den Zugriff auf die Disketten stehen die
hfs-utils zur Verfügung (ähnlich den mtools).

3.25 Wie kann ich meine von XFree86 nicht unterstützte Grafikkarte
trotzdem im Grafikmodus benutzen?

Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: Jede VGA-kompatible Karte
funktioniert mit dem VGA16-X-Server. Dieser arbeitet im
Standard-VGA-Modus, den jede VGA-Karte unterstützt. Da VGA leider nur
bis maximal 640x480 bei 60Hz Bildwiederholrate und 16 Farben
spezifiziert ist, kann auch der XF86_VGA16 nicht mehr darstellen. Die
interessantere Möglichkeit für moderne Grafikkarten ist das
VESA-Framebuffer-Device, welches es seit Kernelversion 2.2 gibt, in
Verbindung mit dem Framebuffer-X-Server XF86_FBDev. Voraussetzung für
deren Benutzung ist eine Grafikkarte mit VESA-BIOS 2.0 oder neuer.
Dabei wird mit folgendem Trick gearbeitet: der Bootloader aktiviert
(noch im Real-Mode) über das VESA-BIOS den Grafikmodus und fragt
ebenfalls über das VESA-BIOS die Lage des Bildspeichers ab. Diese
Daten werden an den Kernel übergeben, welcher einfach den durch das
VESA-BIOS konfigurierten Videocontroller verwendet, so dass der Kernel
und auch der auf dessen Routinen aufsetzende X-Server XF86_FBDev
nichts über den Videocontroller der Karte wissen muss, sondern einfach
die voreingestellten Werte übernimmt.
Die großen Nachteile dabei:
  * da der X-Server den Videocontroller nicht direkt anspricht, kann
    er keinerlei Beschleunigungsfunktionen nutzen, d.h. X ist relativ
    langsam.
  * es sind nur die Videomodi möglich, die das VESA-BIOS zur Verfügung
    stellt, und die bieten bei den meisten Grafikkarten leider nur
    60Hz Bildwiederholrate.
    
Informationen zur Konfiguration des VESA-Framebuffer-Devices sind im
Linux-Kernelsource unter /usr/src/linux/Documentation/fb/vesafb.txt zu
finden.

3.26 Wie kann ich die FritzX PC oder die Eumex 404 (ISDN-Anlagen)
unter Linux benutzen?

Gar nicht. Beide Geräte verwenden ein eigenes Protokoll zur
Kommunikation mit dem Rechner, welches vom jeweiligen Hersteller nicht
zugänglich gemacht wird, so dass entsprechende Treiber nicht
entwickelt werden können.

3.27 Ich versuche auf einem Computer mit AMD Athlon oder Duron
Prozessor Linux zu installieren. Er hängt sich jedoch gleich nach dem
Laden des Kernels auf.

Der Kernel versucht, die PentiumII-Seriennummer abzufragen, die der
AMD-Prozessor natürlich nicht hat. Das kannst du verhindern, indem du
am LILO-Bootprompt den Parameter x86_serial_nr=1 übergibst. Außerdem
stellt der Hersteller deiner Distribution vermutlich aktualisierte
Boot-Disketten und Kernelpakete zur Verfügung, die diesen Fehler
beseitigen.
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04.02.2001 dcoul-FAQ authors

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Last Update March 27 2014 @ 02:11 PM