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de.rec.fahrrad FAQ part 2

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Version: 1.0
Last-modified: 1996/02/06
Archive-name: de-rec-fahrrad-faq/part2

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A.4 Verschiedene Fahrradtypen
    *************************


A4.1 Stadträder
     ==========

Eigenschaften: wendig, nicht zu schwer, häufig Nabenschaltung mit 3/5/7 Gängen,
mehr oder weniger zum Fahrer gebogener Lenker für relativ aufrechtes Fahren
(Übersicht), robuste breite Felgen für die heißgeliebten Bordsteinkanten (und
den Komfort), tragfähiger Gepäckträger hinten für den gelegentlichen Kasten
Wasser, je nach Sportlichkeit des Fahrers lieber ein Rad mit tiefem Einstieg (ie
Damen- oder Mixedrahmen), um häufiges Auf- und Absteigen zu erleichtern, je
Kettenschutz, desto besser, dito Mantelschutz, wehrhafte Schlösser,
Anhängerkupplung und Anhänger. 

spezielle Vertreter: 

 o echtes Hollandrad 
 o City-Bike 



A4.2 Reiseräder
     ==========

relativ langer Radstand, Gepäckträger vorne und hinten, speziell vorne auch
low-rider (abgesenkte Gepäcktaschenbefestigungsgelegenheiten :-), ca 21
wohlverteilte Gänge (3 Kettenblätter vorn und 7 Ritzel hinten),
Cantileverbremsen, Randonneurlenker, eher schräges Sitzrohr, robuster Rahmen
(Stahl oder Chrom-Molybdänstahl) Bereifung 23-622, 25-622, 28-622, 32-622,
37-622, je nach Zielgebiet. Gewicht je nach Rahmenhöhe um die 14-18kg. 


A4.3 Rennräder
     =========

leicht und sprintfreudig, feinstabgestufte 'schnelle' Gänge, schmale 27" Reifen,
für Rennen auf die Felge geklebte Schlauchreifen; Bereifung 18-622, 20-622,
23-622, vielleicht bis 25-622 ? extrem kurzer Hinterbau, keine: Schutzbleche,
Gepäckträger, Werkzeugtasche, Reflektoren, Lichtanlage (unter 11kg tagsüber
legal), oder sonstige Gewichtsfaktoren. Rahmen aus allem, was wenig wiegt und
trotzdem stabil ist: CrMo-Stahl, Alu, Titan, Karbonverbundwerkstoffe (Platin
wiegt zuviel ;-) Gewicht 8-10kg 

Folgende Informationen stammen von Thomas Driemeyer
(thomas@bitrot.in-berlin.de): 

Schlauchreifen scheinen auszusterben. Zu viel Aufwand für Reparaturen, und es
gibt inzwischen genug gute Hochdruckreifen. Ich rate dringend von 27" (und
Auto-Ventilen, zumindest bei Rennrädern) ab. Für 700mm und Presta-Ventile
(französisch, zum Aufschrauben) kriegt man bessere Qualität und mehr Auswahl an
Felgen und Mänteln. Ich bevorzuge Mavic MA2- oder (billige) Campa-Delta-Felgen
und 700x20-Hochdruckmäntel von Continental. Finger weg von superleichten
65g-Schläuchen, die kriegen bei jedem Aufsetzen Schlangenbiß-Löcher (zwei
parallele Schlitze). Kevlarstreifen verhindern Löcher durch Glas, Nägel und
Dornen, aber sie müssen breit genug sein und nicht nur die Lauffläche selber
schützen. Überigens, Schläuche vor dem Einbau mit Talkum einreiben. (Das gilt
alles für den Alltagsbetrieb, Rennfahrer haben andere Anforderungen.) 

Vielleicht sollte man auch erwähnen, daß man bei Kettenschaltungen Freiläufe
unbedingt vermeiden sollte und nur Kassetten fahren sollte. "Freiläufe" werden
auf die Hinterradnabe aufgeschraubt, "Kassetten" werden aufgesteckt. Der
Unterschied besteht in der Anordnung der Lager: Bei der Freilaufnabe ist das
rechte Lager weit vom Ausfallende entfernt, d.h. in der Mitte der Achse treten
große Kräfte auf, die die Achse verbiegen oder brechen können. Man kann mit
einer verbogenen oder gebrochenen Achse ohne weiteres fahren, aber das hält der
Rahmen nicht lange durch. Der Rahmen bricht dann nach kurzer Zeit unten am
rechten Ausfallende. 

Rennradübersetzungen sind feiner abgestuft als Sportradübersetzungen, damit man
bei jeder Geschwindigkeit mit der optimalen Trittfrequenz fahren kann. Die
optimale Trittfrequenz liegt zwischen 80 und 110 upm. Heute sind zwei
Kettenblätter vorne üblich (42/52), ein Drittes hilft beim Klettern (ein steifer
Rahmen hilft beim Klettern aber mehr als ein drittes Kettenblatt). Hinten sollte
man 8 Ritzel haben. Fünfer und Sechser sind tot, Siebener sterben aus. 

Es gibt vier Pedaltypen: 

 o normale Gummi- oder Stahlrahmenpedale. Nicht zu empfehlen, das ist was für
   Sporträder. 
 o das gleiche mit einem Clip; einem Bügel, der vorne über den Fuß führt und
   dessen oberes Ende einen Riemen um den Fuß hält. Plastikclips sind besser als
   Stahl, zwei obere Enden geben mehr halt beim Einsteigen als eins. Man kann
   mit diesen Clips die Pedale nicht nur heruntertreten, sondern auch
   hochziehen. 
 o Pedale mit Clip, die hinten eine senkrechte Platte haben. Man kann sie nur
   mit Schuhen benutzen, die einen Schlitz in der Sohle haben. Der Schlitz
   erlaubt runderes Treten, weil man während der ganzen Pedalumdrehung Kraft
   ausüben kann. 
 o Rastende Pedale. Optimal für rundes Treten, weil man nicht versehentlich
   ausrasten kann (das kann schmerzhaft sein), ohne einen Riemen festziehen zu
   müssen. Man kommt auch leichter raus, durch Drehen des Fußes. Man muß sich
   allerdings dran gewöhnen. Es gibt zwei Typen: Shimano SPD (man kann mit
   SPD-Schuhen laufen), und diverse Time/Look-Versionen (man kann nicht laufen,
   aus der Schuhsohle ragt eine Platte heraus). 



A4.4 Liegeräder
     ==========

Zu Liegerädern gibt es eine eigene FAQ, die von Bernhard Graf
<b.graf@ambo.berlinet.in-berlin.de> herausgegeben wird. Deswegen hier nur eine
relativ kurze Beschreibung. 

Es gibt kurze und lange Liegeräder. Bei den Langen befindet sich das Tretlager
hinter dem Vorderrad, bei den Kurzen ist es umgekehrt. 

Lange Liegeräder

   Sie haben einen bedeutend größeren Radstand als gewöhnliche Räder. Es gibt
   sie mit direkter und indirekter Lenkung. Die direkte Lenkung erfolgt über
   einen chopperartigen Lenker zwischen den Beinen. Bei der indirekten Lenkung
   werden die Lenkausschläge von einem Lenker unter dem Sitz durch eine Stange
   auf das Vorderrad übertragen. Diese Lenkart ist etwas ungewohnt, aber bis
   jetzt hat sie noch jeder schnell gelernt. Ihr Vorteil ist die völlige
   Entlastung der Hand-, Arm- und Schultergelenke. Durch den tiefen Schwerpunkt
   und den langen Radstand haben alle langen Liegeräder eine sichere
   Straßenlage, einen guten Geradeauslauf und ein hervorragendes Bremsverhalten.
   Allerdings ist der Wendekreis auch entsprechend größer. Ihr hauptsächlicher
   Einsatzzweck sind Touren auf Straßen. 

   Hersteller/Vertrieb:

    o Radius 
    o Pichler 
    o Voss 
    o Mende 
    o Radnabel 

Kurze Liegeräder

   Sie sind aufgrund des kurzen Radstandes und der hohen Lage der Füße sehr
   wendig und windschlüpfrig, aber auch schwer zu fahren. Der Kopf befindet sich
   nur knapp über der Schwerpunktslinie, was unser Balancegefühl beeinträchtigt.
   Anfahren ist deshalb nur in leichten Gängen möglich. Die Lenkung gibt es wie
   beim langen Bruder direkt oder indirekt. Durch eine mögliche Kollision von
   Lenker und Schalensitz oder den Beinen des Fahrers, ist der Lenkeinschlag
   allerdings begrenzt. Damit verbunden ist übrigends auch der Kontakt der Ferse
   mit dem Vorderrad, wenn es in Kurven zur Sache geht. 

   Hersteller/Vertrieb:

    o Pichler (Flevobike) 
    o Flux (Flux) 
    o Veloladen (Aeroproject) 
    o Radius 



A4.5 Falträder
     =========

Falträder sind als Handgepäck in Flugzeugen und ICs erlaubt. Sie lassen sich in
kurzer Zeit auf die Größe eines 26" Rades oder weniger zusammenfalten. 

Typen: 

 o Brompton 
 o Moulton 



A4.6 Lastenräder
     ===========

Lastenräder haben einen stabilen, verstärkten Rahmen und eine, oder mehrere
breite Lastenflächen. Diese sind vorzugsweise vor dem Sitz angebracht, so daß
sich immer im Blickfeld befinden. Manche Lastenräder sehen wie die Posträder
aus, manche mehr wie lange Liegeräder aufgrund ihrer indirekten Lenkung und der
Lastfläche zwischen Hinter- und Vorderrad. 

Typen: 

 o Bäckerrad 
 o Long John 
 o Little John 

Bezugsquelle: 

   SCO Deutschland
   Smith&Co. Gmbh
   Ottensener Str. 2-4
   2000 Hamburg 54
   Telefon 040/5407244
   Fax 040/5407739



A4.7 Mountainbikes
     =============

Von Frank Heydlauf, <heydlauf@yeti.faveve.uni-stuttgart.de> 

Unter einem Mountainbike, kurz MTB versteht man ein (mehr oder weniger)
geländegängiges Fahrrad mit breiten 26" (559mm) Rädern. Reifen meist mit grobem
Profil, Breite von 1,7" bis ca. 2.2". Lenker gerade, evtl. mit Hörnchen. Starke
Bremsen und viele Gänge. Gewicht von 9 bis 25 kg. Mit 28" Rädern werden solche
Fahrräder üblicherweise als All Terrain Bike (kurz ATB) bezeichnet. 

Für welchen Zweck brauche ich ein MTB?
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

1. Wettbewerbseinsatz bei MTB-Rennen 
2. Training für MTB-Rennen 
3. Touren in Extremgelände (Afrika, Alaska, Alpen, ...). Alternative: Tourenrad 
4. als Stadtrad (bei geeigneter Ausstattung gibt's nichts besseres, um
   Bordsteine rauf und runter zu donnern; gute Bremsen für Notbremsung; gute
   Übersetzung zum Anhänger ziehen) 
5. Just for fun (kleine Touren, leichtes Gelände, ...). Alternative: ATB 
6. Konditionstraining: auch mit 3-Gang Rad, Hollandrad oder Rennrad problemlos
   möglich - macht aber weniger Spaß (Ansichtssache) 
7. Prestigeobjekt zum angeben: dazu einige wichtige Verhaltensregeln: sau teures
   Bike (Nobelmarke, z.B. Porsche Bike Spider für ca. 13000DM) kaufen,
   Papageienanzug anziehen, Porsche-Brille aufsetzen, nie schneller als
   Schrittempo fahren, nie schneller als mit 50 U/min in die Pedale treten,
   lieber absteigen als schwitzen, keine Wirtschaft am Weg auslassen, beim
   Fahren ab und zu eine rauchen, ... ;-) 

Was kostet ein MTB?
+++++++++++++++++++

Preisklasse: 300 ....1000.....1500.....2000.....2500.....3000......12000..?
max. mögl.: Schrott       erträglich    gut    sehr gut
    Einsatz:         <-----Stadtverkehr----->            <--- Protzerei ---
                                            <---Tour Extrem--->
                                   <---Training--><-Wettbewerb---

Ab ca. 3000.- ist keine wesentliche Qualitätssteigerung mehr möglich. Alles was
mehr kostet ist Prestige oder extremer Leichtbau (Carbon, Titanal, Titan) 

Warum sind die Preisunterschiede zwischen verschiedenen MTB's so groß?
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Es gibt sehr große Qualitätsunterschiede in Komponenten und Fertigung, dazu
kommen teilweise exclusive Materialien wie Titanal (Alu-Legierung mit einer Spur
Titan), Titan und Carbon-Faser-Kunststoff. Für einen guten Namen muß man auch
bei Fahrrädern einiges zahlen. 

Ist es sinnvoll für mich, ein MTB zu kaufen, wenn ich vor allem in der Stadt
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
fahre?
++++++

Es gibt kaum ein Fahrrad, das für die Stadt besser geeignet ist als ein
entsprechend ausgerüstetes MTB. Das heißt: Lichtanlage mit Halogenscheinwerfer
und Standlicht, Reflektoren, Schutzbleche, u.U. Rückspiegel. Durch die breiten
Reifen kann man relativ problemlos über Schlaglöcher, Dohlen, Bordsteine u.ä.
fahren. Zudem kann man den Gepäckträger ordentlich belasten, ohne daß es zu
einem Durchschlag kommt. Für Notbremsungen stehen gute Bremsen zur Verfügung.
Die große Übersetzung sorgt dafür, daß sich auch schwere Anhänger gut bewegen
lassen. 

Auf was muß ich beim Kauf besonders achten?
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Rahmenmaterial 
   Sinnvoll ist v.a. Cro-Mo (relativ leicht und stabil). Beim Kauf darauf
   achten, daß nicht nur ein oder zwei Rohre aus Cro-Mo bestehen, sondern der
   ganze Rahmen. Alu-Legierungen sind mit Vorsicht zu genießen, billige
   Legierungen werden beim Fahren schnell weichgeknetet. Gute Alu-Rahmen sind
   meist erst an Rädern in der Preisklasse ab 2000.- zu finden. Oft sind
   Alu-Rahmen "Oversized" (mit besonders dicken Rohren). Dann kann es vorkommen,
   daß es gleich schwer ist, wie ein gutes Cro-Mo Rad. 
Ausfallenden 
   (Das sind die geschlitzten Teile am Rahmen, in denen die Achsen sitzen) Auf
   eingelötete, breite Ausfallenden achten. Rahmen, bei denen die Ausfallenden
   nur aus gequetschten Rohren bestehen sind minderwertig und meist nicht
   haltbar. 
Gewicht 
   Es gibt MTB's ab ca. 9kg (ohne Irgendwas) die aber, was man so liest, nicht
   allzu stabil sind -> nicht für Sprünge oder Trans - Afrika Touren geeignet.
   Vernünftige "Rohgewichte" für den Alltagsradler liegen etwa bei 12-14 kg. 
Laufräder 
   Die Naben sollten (zumindest für Geländebetrieb und Allwetterbetrieb)
   wasserdicht gekapselt sein. Hohlkammerfelgen sind stabiler als Profilflegen;
   Hochwertige Felgen haben meist Ösen an den Speichenlöchern. 
Schalthebel 
   Bei vielen neuen Schaltungen sind die Schalthebel mit den Bremshebeln in
   einer Einheit zusammengefaßt und nennt sich dann "Rapidfire" oder "X-Preß".
   Diese Brems-/Schalthebel Kombinationen haben den Nachteil daß, wenn z.B. der
   Bremshebel bricht (Sturz), die ganze Einheit ausgewechselt werden muß. Da es
   Brems- und Schalthebel nur Paarweise gibt, sind da locker 200.- fällig
   (Shimano Deore XT). Zum Vergleich: Ein Paar Daumenschalthebel (Shimano Deore
   XT) sind für ca. 85.- erhältlich, ein Paar einzelne Bremshebel (Shimano Deore
   XT) für ca. 65 DM. Zudem haben Daumenschalthebel einige andere Vorteile: Sie
   sind auch mit Handschuhen gut bedienbar, die Rasterung ist abschaltbar
   (wichtig bei Defekt) und es lassen sich auf einen Schlag alle Gänge
   überspringen. Außer Daumenschalthebeln und Rapidfire/X-Preß Systemen gibt es
   noch Drehgriffschaltungen,bei denen der Gang durch Drehen des Handgriffs
   gewechselt wird. Es schalte jeder wie er mag. Bessere Schalthebel haben eine
   Justierschraube, mit der sich die Schaltung auch während des Fahrens zu
   trimmen läßt (besonders bei Rapidfire & Co wichtig, da nicht auf Reibbetrieb
   umschaltbar). 
Bremsen 
   Bremshebel gibt es als 2- und 4-Finger Ausführung. Hebel aus Alu sind
   haltbarer, leichter und verwindungssteifer als Plastik ummantelte
   Stahlbleche. Bei den Bremsen selbst gibt es unterschiedliche Bauarten:
   Cantilever-Bremsen, U-Brake, Hydraulisch betätigte Felgenbremse (Magura),
   Trommel-Bremse, Scheiben-Bremsen. Am haufigsten wird die Cantilever-Bremse
   eingesetzt. Darauf achten, daß die Bremse nicht aus einem Plastikummantelten
   Eisenblech, sondern aus Alu (oder Titan,...) besteht. 
Antrieb 
   Moderne MTB's haben maximal 24, üblicherweise aber 21 Gänge von denen ca. 15
   fahrbar sind. 15 und 18 Gänge sind nur noch an billigen Kaufhaus-MTB's zu
   finden. Von verschiedenen Herstellern gibt es Schaltungsgruppen mit extra
   kleinen Kettenblättern und Ritzeln (Suntour, Campagnolo). Vorteile: leichter,
   größere Bodenfreiheit. Nachteile: schnellere Abnutzung, schlechtere Abstufung
   der Gänge. Das mittlere Kettenblatt des Campagnolo-Antriebs ist aus Stahl ->
   längere Lebensdauer. Wie alle Lager sollten die Tretlager Wasserdicht
   gekapselt sein. 
Übersetzung 
   Für große Steigungen sind Übersetzungsverhältnisse von ca. 28:32 (0,87) oder
   28:30 (0.93) durchaus sinnvoll. Ein Verhältnis von 30:28 (1,07) kann schon zu
   groß sein. Eine Übliche Kombination ist z.B. vorne 28-38-48 und hinten 13 bis
   30. 

Gibt es einen speziellen Reifen, wenn ich in (Stadt/Gelände/Stadt+Gelände)
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
fahre?
++++++

Die extra grobstolligen Reifen sind nur für echten Geländebetrieb sinnvoll. Im
Alltagsbetrieb ist der Rollwiderstand zu groß. Für normalen "Mischbetrieb"
Straße-Gelände sind Reifen mit einem durchgehenden Mittelsteg und seitlich
starker Profilierung sinnvoll (z.B. Wolber Integral oder Specialized Crossroads
II). Für Fahrten auf Straßen, Feldund Waldwegen ist z.B. der Continental Town +
Country gut geeignet. Für vorwiegend Straße und leichtes Gelände sind aber auch
Semisliks (nur am Rand Profil) gut geeignet. Weiter sind Sliks (profillos, gut
bei trockener Straße), und Spikesreifen erhältlich. 

Welches Zubehör ist sinnvoll?
+++++++++++++++++++++++++++++

Als wichtigstes Zubehör werden oft Lenkerhörnchen genannt (mehr
Griffpositionen). Unerläßlich (für längere Fahrten) sind dagegen Flaschenhalter.
Weiterhin sind Pedalhaken oder Systempedale sinnvoll, da Kraftausnutzung und
Kontrolle über das Rad verbessert werden. Wer wissen will, wie weit oder wie
schnell er fährt, sollte sich einen elektronischen Tacho kaufen. Die Preise
liegen zwischen ca. 40.- (Tages km, Jahres km, Geschwindigkeit) und über 200.-
(mit Drahtloser Herzfrequenz-Messung, Höhenmesser, ...). 

Tourenfahrer benötigen Gepäckträger und Low-Rider. Sie bevorzugen oft
Ledersättel, die jedoch ca. 1000km eingefahren werden müssen und zudem gerne
geklaut werden. Gel-Sättel sind auch bequem, aber billiger. Superleichte
Kohlefaser Sättel halte ich nicht für sinnvoll, da unbequem hart. 

Wer sein Rad abstellt (zum Einkaufen/am Bahnhof/...) sollte ein gutes Schloß
kaufen. Je nach Einsatzzweck sind Schutzbleche, Licht, Glocke, Anhänger,
Gepäckträger, ... nötig. 

Als Dynamo empfehlen sich besonders Nabendynamo oder Speichendynamo (z.B. FER
2001), da diese nicht im Schmutzbereich liegen, leicht laufen und nicht
durchdrehen. 

Zubehör anderer Art: Radfahrhandschuhe (innen gepolstert), Radhose (mit
Sitzpolster), Sport-Brille (gegen tränende Augen, Fliegen, ... ), Helm. Für
Leute, die Geld übrig haben gibt es nahezu unendliche Tuning-Möglichkeiten (von
der Titan Sattelklemmschraube über Speziallager und Federgabeln bis hin zu
Kalbsledernen Griffen). 


A4.8 Hybride Typen
     =============

Es gibt zwei beliebte Hybridtypen, ATBs und "Halbrenner". Das ATB ist ein
straßentaugliches "gemildertes" MTB, ein Halbrenner hat eine
Rennrad-Rahmengeometrie, aber dicke Reifen, und die Gänge sind nicht so eng
gestaffelt. Beide stellen alltagstauglichere, vielseitigere Versionen der
spezialisierten Typen dar. 



A.5 Fahrradanhänger
    ***************


Bike-Hod
========

beziehbar von "Bau Dir Dein Rad", 180 DM 


Kuli
====

Doppel-Rad, Fahrradfabrik Mainz-Kastel, 250 DM 


Kettler Transit
===============

Hersteller: Kettler

Aufbau: Metallrahmen, Box aus Alu mit Deckel (wasserfest, aber leider nicht
abschließbar), knapp zu klein für 2 Kisten Bier (Wasser/Saft/Cola ginge ;-) die
alte Version (Sattelklemmschraube) kann als Handwagen doublen, die neue hat die
Befestigung an der Radachse. Wichtige Anmerkung zur alten Version: Schraube und
Hutmutter zur Verbindung der beiden Deichselhälften sofort durch Schrauben mit
selbstblockierenden Muttern ersetzen

Preis: DM 350 


kleine Flunder
==============

Hersteller: VSF-Fahrrad-Manufaktur (Bremen, ?)

Aufbau: Alurahmen, herausnehmbare Plastikkiste, zwei Kisten sind übereinander
stapelbar, Räder/Mäntel/Felgen/Schnellverschlußnaben hoher Qualität, gedämpfte
Kugelgelenkkupplung am linken hinteren Fahrradständer in Achsnähe -> läßt
Gepäckträger oben und seitlich frei.

Zuladung: 40 kg, 50 Liter/Kiste, 1-2 Kisten

Radgröße: 47-406

Breite: 64 cm

Länge: ab Hinterrad Zugfahrrad: 69 cm, Länge der Ladefläche: 64 cm empf. Preis:
510 DM 


große Flunder
=============

Hersteller: VSF-Fahrrad-Manufaktur (Bremen, ?)

Aufbau: 2 herausnehmbare Plastikkisten, je zwei Kisten sind übereinander
stapelbar, Rest siehe 'kleine Flunder'.

Zuladung: 60 kg, 50 Liter/Kiste, 1-4 Kisten

Radgröße: 32-622

Breite: 82 cm

Länge: ab Hinterrad Zugfahrrad: 96 cm, Länge der Ladefläche: 92,5 cm

empf. Preis: 670 DM 


Donkey
======

Hersteller: Winther (Dänemark)

Importeur: Utopia Saarbrücken

Gewicht: 9 kg, Kupplung 1,2 kg.

Zuladung: 50 kg (das ist aber auch die Obergrenze)

Außenmasse: 61 cm breit, 1m lang

Innenmasse: 60cmx39cmx39cm

Farben: Rohre und Schutzbleche schwarz, Schale grau, Plane rot. Angeblich gibt
es aber auch noch andere Farben.

Preis: ~400 DM incl. Kupplung und Abdeckplane aus Nylon 60 DM für eine
zusätzliche Kupplung. 

Beschreibung des Donkey
+++++++++++++++++++++++

Die Kupplung unterscheidet sich erheblich von anderen Konstruktionen; sie
besteht im Prinzip aus einem simplen Karabinerhaken am Rad und einer drehbaren
Öse im Handgriff des wie eine Kreuzung aus zweirädrigem Einkaufswagen und
klappbarem Kinderwagen (Buggy) gebauten Donkey. Er besteht im wesentlichen aus
einer Kunststoffschale im Rohrrahmen, an dem oben der Hand/Zuggriff und seitlich
die 14"-Räder (von einem Kinderrad) befestigt sind. Als drittes Rad befindet
sich unter der Kunststoffschale hinten eine drehbare Rolle (wie unter manchen
Polstersesseln), so das man den Anhänger auch in abgekoppelten und aufgesetzten
Zustand drehen und schieben kann. 

Aufgrund der Kupplungskonstruktion ist der Hänger nicht für längere Touren oder
höhere Geschwindigkeiten geeignet. Aber als Einkaufswagen, der neben der
Getränkekiste auch noch ein- oder zwei Taschen Einkäufe faßt, den man direkt im
Supermarkt vollpacken und dann ans Rad anhängen kann, dafür ist er ideal.
Hochgestellt belegt er nämlich nur eine quadratische Grundfläche 61 cm
Seitenlänge, und paßt so überall durch. Leider ist das Eisengitter etwas zu
niedrig für einen Wasserkasten. Es ist ein Kompromiß - das Außenmaß (Hutmutter
zu Hutmutter) ist so schon etwas breiter als ein Supermarkt-Einkaufswagen, so
daß man den Donkey kaum viel breiter machen kann. 

Praktisch bedeutet das lediglich, daß man den Kasten längs und nicht quer in den
Hanger stellen muß und dann die Abdeckplane nicht mehr aufziehen kann. 


Max
===

Hersteller: Räderwerk

Aufbau: Anhänger mit einem Stahl(?)rahmen, Schnellspannachsen, radial
gespeichte Felgen, zwei Plastikkisten zum Herausnehmen. 


Flizza
======

Hersteller: Räderwerk

Aufbau: Anhänger mit nur einem (!) Rad hinter einer großen Plasikkiste. Der
Hänger wird mit einer speziellen Kupplung an der Sattelstütze befestigt und legt
sich mit in die Kurven. Nicht so groß wie Max. 




A.6 Das richtig angepaßte Rad
    *************************


A6.1 Rahmenhöhe
     ==========

von Hans Crauel (crauel@vieta.math.uni-sb.de): 

Die individuell benötigte Rahmenhöhe ermittelt man durch eine Messung der
Innenbeinlänge, von der Fußohle bis zur "Sitzfläche", da ist so ein Knochen;
richtig andrücken. Von der gemessenen Länge zieht man 25 cm ab, und erhält die
"richtige" Rahmenhöhe. Natürlich muß es nicht auf den cm genau sein. In der
Regel kriegt man bei Standard-Rahmen sowieso nur Rahmenhöhen in zwei-, drei-
oder sogar vier-cm Sprüngen (z.B. 50-53-57-60-63). Kleinere Rahmen sind stabiler
als größere, aber weit herausragende Sattelstangen sind instabiler als tief in
den Rahmen geschobene. Dazu kommt, daß unterschiedliche Fahrradtypen
unterschiedliche Tretlagerhöhen (über dem Boden) haben. "Trekking-Räder" haben
290 mm (wg Bodenfreiheit), Rennräder 270 mm (Luftwiderstand ist kleiner und
Schwerpunkt ist tiefer). Man sollte die Rahmenhöhe so aussuchen, daß man
jedenfalls mit beiden Füssen sicher auf den Boden kommt, wenn man über dem Rad
steht. 

von Frerk Meyer: 

TABELLE DER RAHMENHÖHEN (aus Abfahren 1/91, der VSF Kundenzeitung) 

Messe deine Innenbeinlänge (IBL) = Höhe des Schritts über dem Boden 

Dann ergeben sich für die Oberrohrhöhe (OH) und Rahmenhöhe (RH) die folgenden
Werte: 

     +------------+------------+------------+--------------------+
     | Tourenrad  | Rennrad    |  Trekking  |   Mountain Bike    |
+----+----+-------+----+-------+----+-------+----+-------+-------+
| IBL| OH |  RH   | OH |  RH   | OH |  RH   | OH |  RH   | Zoll  |
| 70 | 67 | 44-48 | 67 | 45-48 | 66 | 42    | 62 | 36-40 | 14    |
| 72 | 69 | 46-50 | 69 | 46-50 | 68 | 42-43 | 64 | 37-41 | 15-16 |
| 74 | 71 | 48-52 | 70 | 47-51 | 70 | 44-47 | 66 | 38-43 | 15-17 |
| 76 | 73 | 50-53 | 72 | 48-52 | 72 | 46-50 | 68 | 40-46 | 16-18 |
| 78 | 75 | 52-55 | 74 | 50-54 | 74 | 47-51 | 70 | 42-48 | 17-19 |
| 80 | 77 | 53-56 | 76 | 51-55 | 75 | 48-52 | 72 | 44-50 | 17-19 |
| 82 | 79 | 54-57 | 78 | 53-57 | 77 | 49-53 | 74 | 46-51 | 18-20 |
| 84 | 81 | 56-60 | 80 | 55-59 | 79 | 51-55 | 76 | 48-53 | 18-20 |
| 86 | 83 | 57-61 | 82 | 56-60 | 81 | 53-57 | 78 | 49-54 | 19-21 |
| 88 | 85 | 59-63 | 84 | 57-61 | 83 | 55-60 | 80 | 50-56 | 20-22 |
| 90 | 87 | 60-64 | 86 | 58-62 | 85 | 56-62 | 82 | 51-57 | 20-22 |
| 92 | 89 | 61-65 | 87 | 59-63 | 87 | 57-63 | 84 | 52-58 | 20-23 |
| 94 | 90 | 62-66 | 89 | 60-64 | 89 | 58-64 | 85 | 53-59 | 21-23 |
| 96 | 92 | 63-67 | 91 | 61-65 | 91 | 60-66 | 86 | 54-60 | 22-24 |
| 98 | 94 | 65-70 | 92 | 62-66 | 92 | 62-68 | 88 | 56-62 | 22-24 |
| 100| 96 | 67-73 | 93 | 63-67 | 93 | 63-68 | 90 | 56-64 | 22-24 |
+----+----+-------+----+-------+----+-------+----+-------+-------+

Anm. d. Redaktion (spz): Frauen sollten auch einen laut obiger Tabelle eine
Nummer zu großen Rahmen mal "anprobieren". Ich höre weniger Fluchen von
Fahrerinnen "zu großer" denn zu kleiner oder "passender" Rahmen, und ich würde
heute meinen Rahmen auch eher noch eine Nummer größer wählen, obwohl mein
jetziger eigentlich eine halbe Nummer zu groß ist. (Ich muß meinen Sattel weit
nach hinten ziehen, um mit den Knien halbwegs an der richtigen Stelle über dem
Tretlager zu landen. Bei auf Frauen ausgerichteter Rahmengeometrie siehts
latürnich wieder anders aus.) 



A6.2 Einstellung des Sattels
     =======================

von Werner Icking <icking@gmd.de> 

1. Sattelhöhe einstellen: ein Pedal nach unten; zugehörigen Fuß mit der Ferse
   auf dieses Pedal stellen; dann sollte der andere Fuß mit der Fußspitze gerade
   noch so auf den Boden kommen, daß die Kombination Rad+Fahrer sicher stehen
   kann (auch wenn's z.B. ein wenig abschüssig ist -- also Hände an den Lenker!)
2. Sattel horizontal einstellen (Wichtig für Knieprobleme!): Rad festhalten,
   Fahrer sitzt richtig im Sattel (ein wenig Einrütteln :-). Pedale in
   Viertelvordrei-Stellung (waagerecht). Bei dem Bein, das jetzt vorn ist, soll
   ein Lot von direkt unterhalb der Kniescheibe auf die Pedalachse zeigen (oder
   ein wenig davor). Wie beim Treten soll natürlich der Fuß mit dem Fußballen
   (und nicht etwa mittig oder gar mit der Ferse) auf dem Pedal stehen; das
   macht beim Messen nur wenig, beim Fahren aber viel aus. Zur horizontalen
   Sattelverstellung muß man evtl. den Sattelkloben um 180 Grad verdrehen, um
   noch etwas mehr Spielraum zu bekommen. Rundung nach vorn statt nach hinten
   ... oder umgekehrt. 
3. Sattelneigung: keine Vorgabe; individuell ausprobieren. 

Erst danach kann der Lenker so eingestellt werden, daß er paßt. In der Regel 1-2
cm tiefer als der Sattel; wenn der horizontale Abstand nicht stimmt, muß der
Vorbau ausgetauscht werden oder gar das ganze unpassende Rad. 

Und ganz wesentlich zur Vermeidung von Knieproblemen ist, das Fahrrad NICHT zu
treten, sondern zu kurbeln; selbst ohne Haken o.ä. kann man das jeweils obere
Pedal schon leicht von hinten nach vorn schieben und das jeweils untere Pedal
ebenso von vorn nach hinten. Man muß dann nur noch darauf achten, trotz dieser
Technik nicht schneller als gewöhnlich zu fahren, um sich nicht zu stark zu
belasten. Normalerweise wird man automatisch schneller, wenn man kurbelt statt
zu treten; und auch schon dann, wenn nur der Sattel richtig eingestellt ist.
Also: aufpassen! 

Alle diese Regeln gelten eher für Alltagsradler und -räder als für
Rennradfahrer. 



A6.3 Sattelprobleme beheben
     ======================

Von <rmm@maths.warwick.ac.uk&gt:(Rolf Mantel): [Beschwerden im Dammbereich] 

Die Beschwerden im Dammbereich kommen daher, daß die Sitzbeine nicht dein ganzes
Gewicht tragen. Wenn du auf dem Sattel sitzt, solltest du feststellen, daß die
Sitzbeine Kontakt mit dem Sattel haben, während der Rest des Gesäßes keinem
nennenswerten Druck ausgesetzt sein soll. 

Es gibt mehrere mögliche Probleme: 

1. Dein Sattel ist zu weich. Die Sitzbeine sinken in den Sattel, und der gesamte
   Gesäß/Dammbereich trägt das Köpergewicht. Der Dammbereich ist aber nicht dazu
   konzipiert, und dadurch werden Nerven geklemmt, was auch zu temporär tauben
   Genitalien führen kann. Kaufe einen härteren Sattel. Es gibt auch Gelsättel,
   die die Sitzbeine etwas abpolstern aber trotzdem sicherstellen, daß der Damm
   entlastet ist. Ich nehme an, daß du diese Sättel meinst. Ich habe einen
   solchen auf einem meiner Räder, aber da ich noch nie Dammprobleme hatte, kann
   ich dir nicht sagen, ob die "Spalte" (genauer Lücke zwischen zwei
   Gelpolstern) das Problem beseitigt. 
2. Dein Sattel ist zu schmal, oder du sitzt auf dem schmalen Teil des Sattels.
   Deine Sitzbeine haben keine Chance, dein Gewicht zu tragen. Dies kommt oft
   bei Frauen vor, die auf Männersätteln fahren, da Frauen im Becken weiter
   gebaut sind. Kaufe einen weiteren Sattel. 
3. Dein Sattel ist zu weit nach hinten geneigt. Die Sitzbeine tragen das
   Körpergewicht, aber der Damm ruht zu sehr auf dem vorderen Teil des Sattels,
   was die Nerven (und bei Frauen die Klitoris) belastet. Neige den Sattel
   weiter nach vorne. Dies hat den Seiteneffekt, daß das Gewicht etwas vom Gesäß
   auf die Arme verlagert wird. Falls du das nicht willst, probiere einen
   Frauensattel, der im Problembereich ein gepolstertes Loch hat. Von Terry gibt
   es jetzt auch einen Männersattel (nicht so breit) mit demselben Merkmal. 




A.7 Verschiedenes
    *************


A7.1 Reparaturständer
     ================

 o Bullseye, DM 291 DM 
 o Park, 200 DM 
 o Kettler, 130 DM 
 o Minoura, ca. 135 DM bei CICLI 
 o 2 ausklappbare Bügel an der Garagen/Kellerwand, ca. DM 40 
 o 2 Haken in der Decke, Kabel/Seil/Kette und gepolsterte Haken 


A7.2 Ventile
     =======

von <G.Gabriel@LINK-K.gun.de> (Guido Gabriel): 

Es gibt drei Sorten Ventile: 

1. Fahrradventil / Blitzventil / Dunlopventil Rausschraubbar, dies ist das
   Standardventil. Verbreitet an Touren- oder Hollandrädern sowie billigen
   Rädern. 
2. Renn- / Presta- / Sclaverand- / Schlauchreifen-Ventil Für Hochdruckreifen
   geeignetes Ventil, meist fest mit dem Schlauch (bzw. Schlauchreifen)
   verbunden. Nach dem Abnehmen der Ventilkappe wird ein Rändelrad
   hochgeschraubt, erst dann ist das Aufpumpen möglich. Wird hauptsächlich bei
   Rennrädern verwendet. 
3. Auto- / Schrader-Ventil Ebenfalls fest mit dem Schlauch verbunden. Findet
   hauptsächlich bei MTB's Verwendung. Auch für höhere Drücke geeignet. Benötigt
   eine größere Bohrung in der Fehlge als a) und b). Vorteil: Läßt sich ohne
   Adapter an jeder Tankstelle befüllen. 

Achtung: In Felgen mit Bohrungen für Autoventile dürfen keine Schläuche mit
Rennventilen verwendet werden. 



A7.3 Ventiladapter
     =============

Gibt es im Zubehörhandel für ca. 1 DM in verschiedenen Kombinationen. z.B. gibt
es Adapter, mit denen man sein Rad an der Tankstelle aufpumpen kann, wobei man
allerdings aufpassen muß, daß man den Schlauch nicht bis zum Platzen aufpumpt.
In Verbindung mit französischen Ventilen und einem kurzen Adapter, der es
zuläßt, das der Ventilstift beim Aufpumpen nach unten gedrückt wird,
funktioniert dieses Verfahren sehr gut. Es gibt auch Ausführungen für den
Schlüsselbund. 



A7.4 Kardanantrieb
     =============

Es gibt von den Firmen PATRIA und FLEVOBIKE Räder mit Kardanantrieb der Firma
Fendt, beide mit 5-Gang-Schaltung. 



A7.5 Geschwindigkeitrekord
     =====================

HPV = "Human Powered Vehicles" nach GEO-Wissen "Verkehr und Mobilität": 

Den HPV-Weltrekord hält seit 1986 "Gold Rush": Der Fahrer Fred Markham "Fast
Freddy" - erreichte mit dem schlanken Gefährt nach gut 3 Kilometern Anlauf auf
einer Strecke von 200 Metern 105,4 km/h! 

Mit verkleideten Liegerädern schafft ein durchtrainierter Fahrer in einer Stunde
eine Strecke von 58km, also eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 58km/h! 



A7.6 Entfaltung
     ==========

von Werner Icking <icking@gmd.de> 

Mathematik für Fahrradfahrer -- Die 5-Gang-Nabe. 

Unsere erste Feststellung ist, daß Fahrräder unterschiedliche Radgrößen haben.
Hat man die Kinder- und Jugendräder einmal hinter sich gelassen, hat das Fahrrad
in der Regel 28-er Räder; das hat irgendetwas mit Zoll (25.4 mm) zu tun; aber
was genau, wissen eventuell noch einige Experten. Also versuchen wir es mal mit
messen: den Umfang zu messen, ist etwas schwierig; das Maßband aus dem
Nähkästchen ist zu kurz, der Zollstock zu gerade, aber jetzt hilft uns die
Mathematik, die festgestellt hat, daß der Umfang eines Kreises zum Durchmesser
des Kreises im Verhältnis p steht: 

Durchmesser x pi = Umfang 

Die Zahl pi hat einen Wert, der mit 3,1415 beginnt, was für unsere Berechnungen
mehr als ausreicht. Stellen wir also fest, daß das Vorderrad einen Durchmesser
von 68,5 cm hat, können wir den Umfang zu 215,19 cm berechnen. Eine Radumdrehung
bringt uns also 2,15 m vorwärts. 

Das Verhältnis "Zähne des Kettenblatts" zu "Zähne des Ritzels" ist nun der
Faktor, der aus dem Umfang des Rades die Entfaltung macht, also die Strecke, die
das Fahrrad bei einer Umdrehung des Kettenblatts zurücklegt. Im konkreten Fall
nehmen wir an, daß das Kettenblatt 44 Zähne und das Ritzel 19 Zähne hat; dann
ergibt sich eine Entfaltung von 44 : 19 x 2,15 m = 4,98 m. 

Mit einer Kurbelumdrehung haben wir das Wohnzimmer durchquert, sind 4,98 m
vorwärts gekommen. Radfahrprofis nennen dies Entfaltung. Radfahrprofis wissen
jetzt schon alles, was sie brauchen, denn diese Entfaltung bestimmt ihr
Radfahrerleben. Laien wollen meistens aber wissen, wie schnell ist denn das.
Aber das hängt nun mal davon ab, wie schnell man tritt. Nehmen wir nun an, daß
wir flott über Land fahren vielleicht mit ein wenig Rückenwind, so können wir
uns vorstellen, daß wir jede Sekunde einmal rund treten; 60 mal in der Minute,
3600 mal in der Stunde. Einundzwanzig, zweiundzwanzig, dreiundzwanzig, ... oder
missisipi, missisipi, missisipi, ... ist der Takt, mit dem wir treten - pardon
kurbeln! Jede Umdrehung bringt uns 4,98 m vorwärts, 3600 also 17940 m; das sind
veritable 17,94 km. Jetzt wissen wir es also. Treten im Sekundentakt bringt uns
auf eine Geschwindigkeit von etwa 18 Kilometer pro Stunde (km/h), leichtfertig
gesagt 18 Stundenkilometer. 

Bauen wir jetzt eine Gangschaltung ein und nehmen wir mal eine Nabenschaltung
mit fünf Gängen. Bei einer solchen Schaltung ist der dritte Gang normalerweise
der direkte Gang, also der, für den unsere obige Rechnung gilt. Dann gibt es
noch zwei schnellere Gänge und zwei leichtere, die jeweils im Verhältnis von
1:1,28 und 1:1,17 über- oder untersetzt sind. Im vierten Gang steigt unsere
Geschwindigkeit dann auf 22,96 km/h, im fünften auf 26,86 km/h, wenn wir es
schaffen, im Sekundentakt weiterzutreten. Weht uns der Wind entgegen, wählen wir
den zweiten Gang und erreichen 14,01 km/h. Steigt es noch zusätzlich an,
erreichen wir im ersten Gang noch 11,98 km/h. Eine Umdrehung pro Sekunde, 60 pro
Minute ist nun die Trittfrequenz, die man auch als Alltagsradler nicht
unterschreiten sollte. Kann man das nicht halten, sollte man den
nächstleichteren Gang nehmen. Schneller darf es schon sein und bis zu 90
Umdrehungen pro Minute geht es auch ohne Pedalhaken noch ganz gut. Bei 120
Umdrehungen pro Minute fliegen einem aber ohne Haken schon die Füße von den
Pedalen. Manchmal geht es aber auch so steil bergauf, daß man bei einer 5-Gang
Nabenschaltung selbst im ersten Gang die 60 Umdrehungen pro Minute nicht mehr
halten kann. Dann stellt man fest, daß es mit Mühen und Wackeln auch noch bis 40
Umdrehungen pro Minute geht. Packt man dies alles nun in eine Tabelle, erhält
man für eine 5-Gang-Nabenschaltung an einem 28-er Rad mit einem Kettenblatt mit
44 Zähnen und einem Ritzel mit 19 Zähnen also folgende Geschwindigkeitentabelle
in km/h: 

   Trittfrequenz       40    60    90   120

   1. Gang            8,0  12,0  18,0  24,0
   2. Gang            9,3  14,0  21,0  28,0
   3. Gang           12,0  17,9  26,9  35,9
   4. Gang           15,3  23,0  34,4  45,9
   5. Gang           17,9  26,9  40,3  53,7

Werfen wir noch zwei Blicke in die Tabelle. Zum einen sieht man, daß bei einer
Trittfrequenz zwischen 60 und 90 mit etlichen Überdeckungen ein
Geschwindigkeitsbereich von 12 bis 40 km/h abgedeckt wird. Für einen
Alltagsradler erscheint mir das gut ausreichend. Nimmt man noch die Extrema von
40 und 120 Umdrehungen hinzu, sieht man, daß eine Steigung, die etwas mehr als
flottes Fußgängertempo erlaubt, noch genommen werden kann, und daß die
anschließende Abfahrt mit Rückenwind den Fahrer in Geschwindigkeitsbereiche
bringt, die zu erreichen man sich als Alltagsradler zunächst mal gar nicht
vorstellt. 

Die obige Tabelle gilt auch, wenn das Kettenblatt Ihres Fahrrads 46 Zähne und
das Ritzel 20 Zähne hat, da sich 44 : 19 und 46 : 20 kaum unterscheiden. Für
etwas bergigere Gegenden oder für Fahrradfahrer, die lieber etwas leichter
fahren, gilt die folgende Tabelle, die den Fall beschreibt, daß das Kettenblatt
44 oder 46 Zähne und das Ritzel 22 respektive 23 Zähne hat: 

   Trittfrequenz       40    60    90   120

   1. Gang            6,9  10,3  15,5  20,7
   2. Gang            8,1  12,1  18,2  24,2
   3. Gang           10,3  15,5  23,2  31,0
   4. Gang           13,2  19,8  29,7  39,7
   5. Gang           15,5  23,2  34,8  46,4

Und obwohl es inzwischen auch 7-Gang Naben gibt, hat sich die Mathematik für
Fahrradfahrer nicht geändert. Rechnet man also nochmal, diesmal für 46 Zähne vor
und 24 hinten, ergibt sich für die Super-7 von Fichtel und Sachs: 

                       Trittfrequenz  40    60    90   120

        Übersetzung Entfaltung     Geschwindigkeit in km/h

   1. Gang    59%    2,34m           5,6   8,4  12,6  16,8
   2. Gang    67%    2,63m           6,3   9,5  14,2  18,9
   3. Gang    81%    3,19m           7,7  11,5  17,2  23,0
   4. Gang   100%    3,95m           9,5  14,2  21,3  28,4
   5. Gang   124%    4,88m          11,7  17,6  26,3  35,1
   6. Gang   148%    5,82m          14,0  21,0  31,4  41,9
   7. Gang   169%    6,65m          16,0  23,9  35,9  47,9

und für die 7-Gang-Nabe von Shimano: 

   1. Gang    63%    2,61m           6,3   9,4  14,1  18,8
   2. Gang    74%    3,06m           7,3  11,0  16,5  22,0
   3. Gang    84%    3,48m           8,3  12,5  18,8  25,0
   4. Gang    99%    4,08m           9,8  14,7  22,0  29,4
   5. Gang   115%    4,72m          11,3  17,0  25,5  34,0
   6. Gang   134%    5,51m          13,2  19,8  29,7  39,6
   7. Gang   155%    6,37m          15,3  22,9  34,4  45,9



A7.7 Fahrradcomputer
     ===============

Fahrradcomputer scheint es ganze Mengen zu geben, mit sehr unterschiedlichen
Features. Hier werden nur bekannte Probleme erwähnt; wenn ein Fahrradcomputer
nicht erwähnt wird, heißt das noch lange nicht, daß er keine Probleme macht :-7
Noch heißt eine Erwähnung hier, daß das Teil immer und überall problematisch
ist; ein und dasselbe Gerät kann so ziemlich alles von Begeisterung bis Haß
erzeugen (zB Sigma BCx00). 

von Frank Heydlauf <Frank.Heydlauf@studbox.uni-stuttgart.de>: 

Zum Einstellen vieler Tachos wird der Raddurchmesser oder -radius benötigt. Die
Messung Boden-Achse ist sehr ungenau. Besser: Markierung am Reifen und am Boden
anbringen, Rad einmal abrollen, am Boden Markieren, Strecke U zwischen den
Markierungen messen => Durchmesser d = U/pi = U/3.1416 Radius r = d/2 = U/(2*pi)
= s/6.2832 ! Da sich die Größe von Reifen bei unterschiedlichem Druck stark
ändern kann, ist eine Messung mit einer Toleranz im cm-Bereich ausreichend.
Kontrolle ist natürlich schwierig, aber u.U. auf Sportplatz möglich: 100m- oder
besser 400m-Bahn abfahren und sehen, was der Tacho meint. 

Comus Alpha: von sontag@mathematik.tu-chemnitz.de (Ralph Sontag) für die
goldene Zitrone nominiert 

Sigma BC300: das Display ist besonders hitzeempfindlich, der 301 soll (kann ?
mag ?) besser sein. 

Sigma BC800: öfters mal Kontakte säubern, sonst ok. Der Trittfrequenzzähler
dazu hatte Klebeprobleme (nicht lang gehalten). 

Cyclomaster IIa: Anschluß per Steckerchen leicht fummelig und abrißgefährdet,
sonst aber ok. 

Cyclomaster: Befestigungs- und Kontaktprellprobleme. 

ACT cyclocomputer: Große Anzeige. Manchmal bleibt Anzeige auf einer
Geschwindigkeit stehen, km-Zähler läuft dabei aber weiter. 



A7.8 Reifeneinlagen
     ==============

Pannen-Fuchs: zu Anfang gut gegen alle Widrigkeiten, später längs reißend da
zu hart, und dann selbst für den Schlauch gefährlich. Bei schmalen Reifen eher
fummlig zu installieren. 

Wolber: zu weich als daß sie gegen Scherben/Reißzwecken helfen täten, aber gut
gegen Granulat. Kommt mit Plastikkleber zum einfacheren installieren. 

Mr.Tuffy: Kevlarstreifen. Der Mantel gibt iA eher auf. 

Im Allgemeinen dürfte es sinnvoller sein, gleich eine Decke mit Kevlarschutz (zB
Panaracer Tourguard, Hutchinson) aufzuziehen. Laut Murphy schafft es immer
irgendwann ein Dorn irgendwo durch, aber die Frequenz wird doch deutlich besser.
Gut aufpumpen hilft im Übrigen auch etwas, und sei's nur, daß man leichter
rollt. 



A7.9 Tretlager
     =========

 o FAG Lagerpatrone, ca 30 DM 
 o Shimano UN51/71, ca 50 DM 
 o noblere Teile: edco und Mavic (ca 150 DM) 

Bei einer Lebenserwartung von 8000 km und mehr schon für die FAG stellt sich die
Frage nicht gar zu häufig. Vielfahrer sollten allerdings lieber eine andere als
die FAG-Patrone nehmen, weil diese nach ausgiebigem Gebrauch ggf schwer
auszubauen ist. (Es gibt einen Spezialschlüssel.) 



A7.10 Siebengangnaben
      ===============

von Karl Brodowsky <bk1@ix.urz.uni-heidelberg.de>: 

> 7 Gänge braucht der Mensch (?) ---> Sachs oder Shimano ??? 

Das hängt natürlich von mehreren Faktoren ab. Die Fahrradhändler, die ich
gefragt habe, rieten weitestgehend zu Sachs. Als Grund gaben sie an, daß bei der
Sachsnabe der Ein- und Ausbau des Hinterrades einfacher sei als bei der
Shimanonabe, daß die Shimanonabe in bestimmten Gängen einen höheren Verlust
aufweise, weil angeblich da zwei Planetengetriebe hintereinandergeschaltet
werden, was bei Sachs nicht üblich sei. 

Kinderkrankheiten gab es angeblich bei Sachs nicht, bei Shimano schon eher.
Hierzu sollte man aber sicher noch eine etwas genauere Untersuchung als die
Befragung von vielleicht 5--10 Fahrradhändlern, die womöglich die Produkte am
meisten loben, die sie gerade im Laden stehen haben, hinzuziehen. 

Die wichtigste Frage ist aber wohl, ob man eher einen größeren
übersetzungsbereich oder eher eine feinere Abstufung haben will. Der
übersetzungsbereich der Fichtel & Sachs-Nabe ist 2.84, während Shimano auf 2.44
kommt. Zum Vergleich füge ich hinzu, daß die Dreigangnabe 1.86 hatte und die
5-Gangnabe 2.24. Hier sind nochmal die genaueren Zahlen für die übersetzungen
der einzelnen Gänge, wobei "3Gang" und "5Gang" sich auf das F&S-Produkt beziehen
und ansonsten der Firmenname auf die jeweilige 7-Gang-Nabe: 

             3Gang       5Gang        F&S        Shimano


   1. Gang   0.73        0.67        0.593        0.640
   2. Gang   1.00        0.78        0.667        0.750
   3. Gang   1.36        1.00        0.809        0.853
   4. Gang               1.28        1.000        1.000
   5. Gang               1.50        1.236        1.159
   6. Gang                           1.476        1.351
   7. Gang                           1.685        1.564

Bitte legt mich nicht auf die letzten Nachkommastellen fest, die Daten stammen
aus Artikeln von Wolfgang und Martin und der FAQ sowie meiner Erinnerung für die
3-Gang-Nabe und wurden in die oben genannte Form umgerechnet und auf
Plausibilität geprüft. 

Interessant ist aber wohl die Frage der Entfaltungen. Dabei will ich einmal
annehmen, daß man durch die geschickte Wahl von Ritzel und Kettenblatt die
übersetzung in höchsten Gang dazu bringt, daß eine Tretlagerumdrehung 8 Meter
Weg zurücklegt. Dann ergibt sich etwa das folgende Bild: 

             3Gang        5Gang         F&S        Shimano

   1. Gang   4.30m        3.57m        2.82m        3.27m
   2. Gang   5.87m        4.16m        3.17m        3.84m
   3. Gang   8.00m        5.33m        3.84m        4.36m
   4. Gang                6.83m        4.75m        5.12m
   5. Gang                8.00m        5.87m        5.93m
   6. Gang                             7.01m        6.91m
   7. Gang                             8.00m        8.00m

Man kann sich sicher darüber streiten, ob 8 Meter oder 7 Meter als Entfaltung
für den höchsten Gang wünschenswert sind, aber die Tabelle gibt in dieser Form
wohl Aufschluß darüber, wie bergtauglich ein Fahrrad mit der betreffenden Nabe
ist, wenn man es für die Ebene optimiert hat. Wenn umgekehrt die
Bergtauglichkeit Priorität genießt, wird man jeweils eine bestimmte Entfaltung
(z.B. 2.5 m) für den ersten Gang auswählen und dann sehen, was für die Ebene
übrigbleibt. Dann ergibt sich das folgende Bild: 

            3Gang        5Gang         F&S        Shimano

   1. Gang  2.50m        2.50m        2.50m        2.50m
   2. Gang  3.42m        2.91m        2.81m        2.93m
   3. Gang  4.65m        3.73m        3.41m        3.33m
   4. Gang               4.78m        4.22m        3.91m
   5. Gang               5.60m        5.21m        4.53m
   6. Gang                            6.22m        5.28m
   7. Gang                            7.10m        6.10m

Das mag vielleicht als Anregung dienen, um selber ein wenig herumzurechnen und
bei dem derzeitig verwendeten Fahrrad herumzuprobieren, welche übersetzungen
gebraucht und geboten werden. 



A7.11 Justieren einer Pentasport
      ==========================

von <Werner.Icking@gmd.de>: In Fahrtrichtung gesehen, schaltet der rechte Zug
die Gänge 2-4, der linke macht 2 zur 1 oder 4 zur 5. 

Um gute Voraussetzungen zu haben, sollten beide Züge sauber, unverletzt und gut
geschmiert sein, so daß sie wirklich leichtgängig sind. 

Schalter in Stellung 4. Gang. Beide Züge ganz lockern, d.h.: die Zugkettchen
enden in geriffelten Stangen, auf denen sich Plastikteile mit Metallkrallen
festkrallen. Diese Teile ganz lockern. Jetzt das Hinterrad hoch heben und mit
einigen Pedalumdrehungen dafür sorgen, daß die Nabe in den 4. Gang schaltet.
Beide Zugkettchen müssen so weit wie möglich in die Nabe hinein. 

Jetzt beide Züge soweit anspannen, daß die Kettchen noch nicht aus der Nabe
herauskommen. Ich mache das so, daß ich die Plastikteile mit Kraft genau auf die
geriffelten Stangen zuschieben und Stangen mit viel Gefühl in die Plastikteile
stopfe. Das könnte schon alles sein. 

Zum Test fahrend in den 2. Gang schalten und prüfen, daß der rechte Zug nicht zu
straff gespannt ist, sich das rechte Kettchen aber auch nicht weiter aus der
Nabe herausziehen läßt. Dasselbe mit dem 1. oder 5. Gang für die linke Seite. 



A7.12 Reifengrössen-Bezeichnungen
      ===========================

von <G.Gabriel@LINK-K.gun.de> (Guido Gabriel): 

Für Fahrradreifen gibt es die unterschiedlichsten Größenangaben. Viele davon muß
man als "symbolisch" verstehen, denn sie haben mit der tatsächlichen Größe
nichts zu tun. 

Die am weitesten verbreitete und auch am ehesten einheitliche Größenangabe ist
die ETRTO-Norm. Größenangaben in dieser Norm bestehen aus zwei Teilen, getrennt
durch einen Bindestrich. Der erste Teil gibt die Reifenbreite, der zweite Teil
den Reifendurchmesser an. 47-622 ist also ein Reifen, der 4,7 cm breit ist und
einen Durchmesser von 622 Millimetern hat. 

Häufig zu finden, vor allem im MTB-Bereich sind Reifen mit der englischen/
amerikanischen Größenangabe in Zoll: 

  28 x 1.85
  28" x 1.85"

Hier steht vorne der Durchmesser in Zoll, aber nicht der echte Durchmesser,
sondern die 28 bedeutet lediglich, daß dieser Mantel auf eine Felge mit der
Größenangabe 28" paßt. Diese hat jedoch keineswegs einen Durchmeßer von 28 Zoll,
wie man durch Umrechnen gegenüber der obigen Größenangabe leicht feststellen
kann. Die Breitenangabe ist hingegen exakt, der Reifen ist also wirklich 1,85
Zoll = 47 Millimeter breit. 

Damit es nicht langweilig wird, gibt es bei den Zoll-Maßen die Breitenangaben
auch noch mit Brüchen: 26 x 1 3/8 

Als nächstes hätten wir dann noch die französischen Größenangaben: 

  350 A
  400 A
  450 A
  500 A
  550 A
  650 B
  700 C

Die Zahl steht für den Durchmeßer - aber halt, es sind nicht einfach Millimeter,
das wäre ja wieder zu einfach. Wenn es nach der ETRTO-Norm 622 Millimeter sind,
so sind dies nach der französischen Norm 700 Millimeter. Die Buchstaben haben
etwas mit der Breite zu tun. 

Es gilt folgende Umrechnungstabelle für den Durchmesser: 

   ETRTO      franz. Maß
   288        350
   340        400
   440        450
   390        500
   490        550
   540        600
   584        650
   622        700

Sind französische Maße mit einem "x" angegeben, so befindet sich dahinter die
Breite des Reifens in Millimetern - endlich mal wieder was einfaches. 700 x 28 C
ist also ein Reifen, der 28 Millimeter breit ist. 

Welche ETRTO-Maße passen denn nun auf welche Felge: 

   14"       298 mm
   15"       349 mm
   16"       305 mm
   18"       355 mm
   20"       406 mm
   22"       501 mm (ital. Kinderfahrräder)
   24"       507 mm (Kinder-MTB's)
   26"       559 mm (MTB und Touren-/Klapp-Rad)
   27"       630 mm (Rennräder)
   28"       622 mm (Trekkingräder, Rennräder usw.)

-- 
spz@serpens.swb.de (S.P.Zeidler)

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Last Update March 27 2014 @ 02:11 PM